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Das Spiel (des Lebens) nicht begriffen

Heute fahr ich mit K3 (15 Jahre) von der Schule heim. Wir redeten über Schule, Lehrer, Noten. Da meinte er: „Die in meiner Klasse sind doch alle Vollidioten! Die haben das Spiel einfach nicht durchschaut … „

Ich frage ihn, welches Spiel er denn meint. Er: „Pünktlich sein, Stuhl hochstellen, grüßen!“

„Ach, du meinst die ganz normalen Regeln des Lebens 😉 „

„Ja. Die heulen rum, wenn sie zu spät sind und nicht mehr am Unterricht teilnehmen können (neue Regel). Selber Schuld! Müssen sie halt pünktlich sein.“

Dann haben wir uns über einen Vortrag unterhalten, den er noch vorbereiten muss. Seit letztem Jahr macht er bei allen Vorträgen Interviews mit den Fachleuten des Themas. Er hatte ein Video im Zoo, eine Videkonferenz mit der Bürgermeisterin, dem Pfarrer, Fachpersonal, … usw. Schreibt Mails, wenn er Fragen hat. Er investiert da echt Energie. Ich finde das toll. Gute Übung für später 😉 Ich fragte ihn, ob die anderen das auch machen.

Er: „Nein. Ich sagte doch, das sind alles Vollidioten. Zum einen macht es Eindruck bei den Lehrern, zum anderen bringt so ein Teil des Videos einfach Zeit im Vortrag und du hast gleich die richtigen Antworten vom Fachmann und kannst die als Quelle benutzen.“

Seine Noten bei den Vorträgen sind auch durchweg bei 1 und 2. Ihm macht’s Spass und der Einsatz lohnt sich. Zumal er das immer als geschenkte Noten sieht, die die Gesamtnote pusht.

Dann sagt er zu mir: „Letztens hab ich meinem Mathe-Lehrer eine Mail geschrieben. Am Schluss hab ich mich bedankt für seinen Mathe-Unterricht. Total easy. Dann noch Tschüss und gut ist.“

(Mathe ist sein Lieblingsfach 😉 )

Tja, das kleine 1 x 1 des Miteinanders. Hallo, danke, bitte, Gruß. Nicht nur motzen, sondern auch differenziert sehen können und gute Dinge benennen. Es scheint, wir haben irgendwas richtig gemacht 🙂